Abschied von Kurt Kuch
Ein Kollege und Kämpfer,
vor allem ein Freund
Die letzte sms schrieb ich ihm am 1.Jänner: „Kurt, du kannst, du wirst es schaffen!“. Die blieb unbeantwortet, das war alarmierend: Die Monate zuvor hatte Kurt umgehend reagiert. Da war es klar: Es wird bald soweit sein. Lange Zeit undenkbar, trotz der entsetzlichen Diagnose vom Frühjahr. Kurt schien lange Zeit ein Wunder zu schaffen, ganz seiner Kämpfernatur entsprechend.
Ich habe Kurt Kuch vor etwa 20 Jahren in Oberwart kennen gelernt. Ich referierte zum Thema „Politik und Medien“, er war unter vielen interessierten Diskutanten der Engagierteste. Nachher lud ich ihn ein, es bei NEWS zu versuchen. Er kam bald, schrieb für die Innen- und Außenpolitik. Mit deren Leiter, Hans-Henning Scharsach, verfasste er 2000 ein Buch: „Haider. Schatten über Europa“. Der Rechtspopulismus und –extremismus bleibt eines seiner Spezialgebiete, deren finstere Ecken leuchtete er fast lustvoll aus. Wie später viele Aspekte der Korruption im „Land der Diebe“ (so sein letztes Buch). Im Kampf dagegen wurde er – meist als investigativer Einzelkämpfer – legendär, dem widmete er fast all seine Kraft, letztlich zu viel davon.
Es blieb dennoch viel über: für seine Familie, für „sein“ Burgenland, das er in allen Facetten kritisch, aber ungeheuer kenntnisreich, immer auch liebevoll begleitete. Und für seine Kollegen, denen er – ungewöhnlich in unserer Branche – stets unterstützend und nie konkurrent begegnete. Auch in dieser Hinsicht ein schwer erreichbares Vorbild.
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